Freundeskreis des Mineralogischen Museums Marburg e.V.

2017






Börsensplitter von den Münchner Mineralientagen 2017

(Eindrücke und Fotos von Volker Duda)

Nachdem es 2016 terminlich nicht geklappt hatte, freute ich mich in diesem Jahr wieder sehr, als Vorsitzender des Freundeskreises unseren Museumsleiter Herrn Prof. Dr. Masberg Ende Oktober zu den Mineralientagen nach München begleiten zu können.

Wie gewohnt waren wir bereits am Mittwoch aufgebrochen, denn die besten Geschäfte werden ja immer schon vor der offiziellen Eröffnung für die Fachbesucher am Freitag gemacht, und Samstag, wenn alle hinein dürfen, wollten wir ja schon wieder retour.

München hatte sich gut vorbereitet, denn wo man ging und stand schaute man auf Plakatwerbungen für „The Munich Show“ mit der Sonderausstellung „From mine to mine“. Hatten wir uns am Mittwochnachmittag nur kurz orientiert, so stand der Donnerstag mehr unter dem Motto „Von Dein zu mein“, d.h. einkaufen war angesagt. Dabei stieß man allerdings im Bereich der hochpreisigen Verkäufer auf entsprechende Traumstücke, die leider ein Traum bleiben mussten…

Litfaßsäule vorm Stachus

Litfaßsäule vorm Stachus

Eingang Messe Ost München

Eingang Messe Ost München

kristallines Gold

kristallines Gold

alea jacta est oder Kubismus in Gold

alea jacta est oder Kubismus in Gold

Aber nun wirklich zu der angekündigten Sonderschau „From Mine to mine“ oder wie es eingedeutscht hieß „Von der Mine in die Vitrine“. Was hatte ich mir als Außenstehender zunächst darunter vorgestellt? Vielleicht waren es Stufen mit einer besonderen Geschichte bezüglich des Fundes, der Bergung, der Aufbereitung oder gar des Besitzerwechsels? Nein, es wurden Funde von bestimmten Fundorten bzw. Fundregionen zusammengestellt präsentiert, ohne Geschichte, manchmal so zumindest noch am Freitag sogar ohne Etikett…

Wer etwas suchte, fand dann aber doch reichlich Stücke bzw. Stufen, die auch ohne Geschichte beeindrucken konnten. Waren es bei mir eher die Tsumeb-Stücke, so interessierten meinen Sohn Lutz, der mittlerweile nachgekommen war, eher die Rhodochrosite.

Cuprit auf Smithsonit aus Tsumeb (Namibia)

Cuprit auf Smithsonit aus Tsumeb (Namibia)

Phosgenit aus Tsumeb (Namibia)

Phosgenit aus Tsumeb (Namibia)

Rhodochrosit-Traumstufe

Rhodochrosit-Traumstufe

Rhodochrositparagenese

Rhodochrositparagenese

Beim Anblick der Südamerikavitrinen waren sich mein Sohn und ich allerdings einig, dass wir für den Anblick aufsehenerregender Stücke hätten daheim bleiben können. Wer es nicht glaubt, dem sei ein Besuch im Marburger Mineralogischen Museum empfohlen. Dort muss man den dritten Saal erklimmen, wo man für seine Mühen beim Aufstieg fürstlich belohnt wird.

Turmaline, Brasilien

Turmaline, Brasilien

Amethyst & Calcit, Urugay

Amethyst & Calcit, Urugay

Fluorit Smiley, China

Fluorit Smiley, China

Malachit Füße, China

Malachit Füße, China

Ein Lächeln erzeugte bei uns die Vitrine aus China, nicht nur wegen des Fluorit-Smileys, sondern auch wegen der Malachitfüße in Azurit, die wir 2014 schon von Berthold Ottens bei seinem China Vortrag in Marburg gezeigt bekommen hatten.

Räumlich abgekoppelt von den sogenannten “Masterpiece Mines” waren in einer anderen Halle nicht weniger meisterhafte Stücke aus dem Alpinbereich.

Aus dem bekannten Habachtal in Österreich waren dabei nicht nur begeisterungswürdige Smaragde zu sehen, sondern auch eine einmalige Periklinstufe in Herzform.

Smaragd, Habachtal

Smaragd, Habachtal

Periklin Herz, Habachtal (Österreich)

Periklin Herz, Habachtal (Österreich)

Nahezu unglaublich waren die natürlichen Kompositionen, die ein Bildhauer nicht besser hätte in Szene setzen können. Überzeugend präsentiert wurden auch mehrere Fluoritstufen, die durch Lichtquellen von hinten effektvoll durchstrahlt wurden. Alles in allem hat sich die Fahrt nach München mal wieder gelohnt und für 2018 ist der Termin schon vorgemerkt: 26.-28. Oktober 2018 „The Munich Show ist ein Must Go“!

Bergkristall Bäumchen mit Eisenrosen Blüte, Cavradi Schlucht (Schweiz)

Bergkristall Bäumchen mit Eisenrosen Blüte, Cavradi Schlucht (Schweiz)

Fluorit, Bergamo (Italien)

Fluorit, Bergamo (Italien)

Bäumchen aus einem Quarz Stamm und einer Baumkrone aus Tetraedrit mit Azurit

Bäumchen aus einem Quarz Stamm, auf dem eine Baumkrone aus Tetraedrit mit Azurit Überzug thront, Départment Isère (Frankreich)

Nacht der Kunst 2017

Am Freitag, dem 23. Juni 2017, fand anlässlich der alljährlich in Marburg zelebrierten Nacht der Kunst auch wieder mit dem traditionellen Goldwaschen für Kinder eine publikumswirksame Außenaktion vor den Toren des Museums statt.

Bei strahlendem Sonnenschein war es nicht nur das Durchsuchen des Sandes nach kleinen Goldklümpchen und edlen Steinchen im kühlenden Wasser, was die Besucher mit ihren Kindern anlockte. Mitglieder des Freundeskreises hatten erstmals in diesem Jahr auch aus ihren Beständen Mineralien und Fossilien für „Einsteiger“ angeboten, wobei der Erlös hundertprozentig als Spende ans Museum ging.

Die musikalische Unterstützung des Events startete in diesem Jahr ebenfalls als Novum im Freien und sorgte erst recht für Stimmung. Erst weit nach 20 Uhr verlagerten sich dann die Aktivitäten ins Museum, das aber auch schon während des Nachmittages reichlichen Besucherzuspruch erfahren hatte, zumal ja neben all den Kostbarkeiten auch immer noch die Sonderausstellung „Ei wie schön“ im 3. Saal zu bewundern war.

Nacht der Kunst 2017

Nacht der Kunst 2017 (Foto: Udo Becker)

Grillfest 2017

Am 11. Juni 2017 pünktlich um 12 Uhr mittags trafen sich Mitglieder des Freundeskreises des Mineralogischen Museums Marburg zum traditionellen Grillfest an der Marbacher Hütte.

In gewohnter Weise waren im Vorfeld die Aufgaben von den Vorstandsmitgliedern übernommen worden und so war rechtzeitig alles bereit, um die Gäste zu empfangen. Die Grillhüttenausstattung hatte seit dem letzten Jahr mit einem fest installierten geräumigen Getränkekühlschrank und einem großen Kaffeeautomaten eine technische Aufwertung erfahren und im Eingangsbereich erfreuten zudem zwei Blumenampeln.

Das Stromaggregat lief auf Hochtouren, der frisch gebrühte Kaffee duftete und der Grill war schnell heiß, so dass alle sich nach Herzenslust an kalten Getränken, Fleisch und Würstchen, aber auch an Kaffee und Kuchen bedienen konnten, nicht zu vergessen als vitaminreiche Zugabe die von unserem Ehrenvorsitzenden Reinhard Balzer mitgebrachten frisch gepflückten Erdbeeren.

So konnte in geselliger Runde an Vergangenes erinnert, die Gegenwart diskutiert und die Zukunft geplant werden, ohne dass jemand Hunger oder Durst leiden musste.

Neben dem leiblichen Wohl sorgte Freundeskreismitglied Sebastian, der Sohn des Schatzmeisters Klaus Anhäuser, mit einem Freund und ihren Gitarren für einen entsprechenden Ohrenschmaus.

Da auch das Wetter mitspielte, verbrachte man bei ungetrübtem Sonnenschein ein paar schönen Stunden – je nach Bedarf auch mal im Schatten unter einem großen Sonnenschirm.

Grillfest 2017

Grillfest 2017 (Foto: Udo Becker)

Grillfest 2017

Grillfest 2017 (Foto: Udo Becker)

Grillfest 2017

Grillfest 2017 (Foto: Udo Becker)

Grillfest 2017

Grillfest 2017 (Foto: Udo Becker)

Vortrag über „Seltene Erden“

„Seltene Erden- was Sie schon immer darüber wissen wollten“, so lautet der Vortrag, den der Freundeskreis des Marburger Mineralogischen Museums veranstaltet. Es spricht Herr Gerhard Merker, Inhaber der Firma Merker-Mineral-Processing in Gemünden. Bei den Seltenen Erden handelt es sich um eine Gruppe von Metallen, die seit einigen Jahren immer wieder im Zusammenhang mit Hochtechnologie und Digitaltechnik genannt werden. Wie uns der Name anscheinend sagt, kommen sie auf der Erde nur in sehr geringen Mengen vor und sind auf wenige Fundorte beschränkt. Länder die über Vorkommen dieser Rohstoffe verfügen sind daher in der Lage aus ihrer Monopolstellung heraus strategisch wichtige technologische Entwicklungen zu kontrollieren. Der Autor hinterfragt und aktualisiert diese Situation und geht dann auf einige Details ein, die insbesondere für den mineralogisch interessierten Zuhörer bzw. Mineraliensammler interessant sein dürften.

Der Vortrag findet am Donnerstag dem 18. Mai statt und beginnt um 19.00 Uhr im Großen Hörsaal des Geographischen Instituts am Firmaneiplatz.

Der Eintritt ist frei.

Vortrag: Seltene Erden

Vortrag „Seltene Erden“ (Foto: R.G. Merker)

Die Meteoritenbuche

Als am 3. April 1916 der Meteorit von Treysa im Wald von Rommershausen landete, wurde dies von einer ganzen Reihe von Menschen beobachtet. Dennoch verging fast ein Jahr, bis am 6. März 1917 der Fund in der Nähe einer Buche gemeldet wurde.

Feiert also der Fund des Meteoriten 2017 sein Hundertjähriges, so ist es in diesem Jahr auch schon 10 Jahre her, dass eben diese Buche gefällt werden musste, nachdem sie am 31. Mai 2007 einem Sturm zum Opfer gefallen war.

Auf der Mitgliederversammlung des Freundeskreises des Mineralogischen Museums Marburg präsentierte der Museumsleiter Prof. Dr. Peter Masberg am 25. April 2017 stolz eine Scheibe dieses historischen Baumes.

Sie erhielt nach entsprechender Aufarbeitung und Konservierung einen Ehrenplatz neben „ihrem“ Meteoriten – einem der einmaligen Prunkstücke – in unserem Museum. Hatte sie bis zu ihrem Ende einen Durchmesser von bis zu 90 cm erreicht, so war sie bei der Begegnung mit ihrem Meteoriten im Alter von geschätzt 60 Jahren etwa 35 cm dick. Für Detailverliebte wurde der Jahresring von 1916 besonders markiert und zudem mit einem roten Hinweis-Pfeil gekennzeichnet.

die Buchenscheibe nach Aufbereitung, links unterhalb davon ein Abguss-Modell des Meteoriten

die Buchenscheibe nach Aufbereitung, links unterhalb davon ein Abguss-Modell des Meteoriten (Foto: Lutz Duda)

Treysa Meteoriten Buchen Scheibe

Treysa Meteoriten Buchen Scheibe (Foto: Klaus Anhäuser)

Rückseite des Meteoriten von Treysa, Mineralogisches Museum Marburg

Rückseite des Meteoriten von Treysa (Foto: Volker Duda)

Eggs orbitante Ostereiersammlung im Marburger Mineralogischen Museum

(Pressemitteilung am 29.3.2017)

Das Marburger Mineralogische Museum zeigt 500 geschliffene Mineral-Eier aus der Sammlung von Claude Pélisson aus Mulhouse im Elsass, Frankreich. Faszinierende Details lassen sich in dieser „eggs“-orbitanten Sammlung, die von geschliffenen Edelsteinen und Schmucksteinen bis hin zu Meteoriten reicht, beobachten. Bergkristalle, die oftmals nur ihr Innenleben erahnen lassen, offenbaren in dieser geschliffenen Form einen mineralogischen Mikrokosmos. Aber auch exotische Gesteinstypen, Fossilien und farbenprächtige Achate und Chalcedone finden sich in dieser außergewöhnlichen Kollektion.

Die Exponate sind großenteils von Dieter Jerusalem in Idar-Oberstein geschliffen und poliert.
Die Ausstellung ist noch bis zum 2. Juli geöffnet.

Das Museum im ehemaligen Kornspeicher am Firmaneiplatz ist zu folgenden Zeiten geöffnet:
Mi: 10 – 13 und 15 – 18 Uhr
Do und Fr: 10 – 13 Uhr
Sa und So: 11 – 15 Uhr

Ei wie schön

Ei wie schön

Rhodochrosit Peru

Rhodochrosit Peru (Foto: Volker Duda)

Chrysokoll & Malachit

Chrysokoll & Malachit (Foto: Volker Duda)

Rhodochrosit S-Afrika

Rhodochrosit S-Afrika (Foto: Volker Duda)

Topas

Topas (Foto: Udo Becker)

Einblicke wie in eine Unterwasserwelt

Einblicke wie in eine Unterwasserwelt (Foto: Udo Becker)

Smaragd in Pyrit

Smaragd in Pyrit (Foto: Udo Becker)

Ammonit

Ammonit (Foto: Volker Duda)

Haizahn

Haizahn (Foto: Volker Duda)

Calcit in Basalt

Calcit in Basalt (Foto: Volker Duda)

Faszination pur

Faszination pur (Foto: Udo Becker)

Raritäten

Raritäten (Foto: Volker Duda)

Sammler und Edelsteinschleifer: Herr und Frau Pélisson (links) und Herr und Frau Jerusalem bei der Eröffnung der Ausstellung

Sammler und Edelsteinschleifer: Herr und Frau Pélisson (links) und Herr und Frau Jerusalem bei der Eröffnung der Ausstellung (Foto: Udo Becker)