Freundeskreis des Mineralogischen Museums Marburg e.V.

2024






 

Minerale – Schätze der Erde zu Gast im Landgrafenschloss

(Text: Maja Koch & Volker Duda – Fotos: Udo Becker, Volker Duda, Maja Koch)

Nach einer brandschutzbedingten Schließung des historischen Gebäudes am Firmaneiplatz sind Teile der Sammlung des Marburger Mineralogischen Museums nun wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Im Waldecker Saal des Landgrafenschlosses können im Rahmen einer zweijährigen Sonderausstellung bis Juli 2026 die schönsten Exponate des Museums bestaunt werden!

Die Eröffnung der Ausstellung fand am 8. September 2024, pünktlich zum Tag des offenen Denkmals, um 11 Uhr im Fürstensaal des Marburger Landgrafenschlosses statt.

Universitäts-Präsident Prof. Dr. Thomas Nauss trat als erster Redner ans Pult und lobte insbesondere die vom Museumsleiter Dr. Sebastian Müller und seinem Team umgesetzte zeitgemäß moderne Konzeption und Präsentation. Vor allem hob er auch die studentische Beteiligung im Rahmen von Bachelor- und Projektarbeiten der Fachbereiche Geographie und Informatik hervor.

Nach dem Präsidenten folgten Ausführungen zur Geschichte der Mineralogischen Sammlung und ihrer Unterbringung in Marburg von Herrn Dr. Christoph Otterbeck, Leiter des Museums für Kunst- und Kulturgeschichte der Philipps Universität Marburg.

Johann Gottlieb Waldin schlug 1790 dem damaligen Landgrafen Wilhelm IX vor, ein Hessisches Mineralienkabinett zu gründen. Bereits zu dieser Zeit wurde jedoch der Antrag auf finanzielle Mittel zum Ankauf einer Sammlung abgelehnt und so erging ein landgräfliches Dekret, nachdem aus allen hessischen Gruben Funde an die Marburger Universität geschickt werden sollten. Die Leitung der Sammlung war ebenso wechselhaft wie deren Unterbringung. Ob im Marburger Schloss damals schon Sammlungen untergebracht waren, ist nicht bekannt.

Die entstandene Mineraliensammlung musste im Laufe der Zeit mehrfach ihren Standort wechseln. Unter der Leitung von Oskar Weigel wurde schließlich der ehemalige Kornspeicher des Deutschritterordens als Aufbewahrungsort genutzt. Zwischen 1968 und 1973 ließen Erwin Hellner und Georg Birke den Kornspeicher, der sich im Besitz der Universität befand, zu einem Museum umbauen. Dieses wurde unter der Leitung von Reinhard Helmbold anlässlich der 450-Jahr-Feier der Universität im Jahr 1977 offiziell eröffnet. Aus der ursprünglich ausschließlich zu Forschungszwecken genutzten Sammlung entstand somit ein öffentlich zugängliches Museum der Philipps-Universität Marburg. Nach der Abschaffung des Fachbereichs Geowissenschaften im Jahr 2007 wurde es dem Fachbereich Geographie zugeordnet. Im Jahr 2020 musste das Gebäude jedoch erneut für die Öffentlichkeit geschlossen werden, da ein zweiter Rettungsweg, wie von den Brandschutzvorschriften gefordert, fehlt. Seither wird intensiv über die Zukunft der Sammlung und des Gebäudes diskutiert. Eine greifbare Lösung der brandschutzbedingten Probleme des Mineralogischen Museums konnten aber auch aktuell weder Prof. Dr. Nauss noch Dr. Otterbeck anbieten.

Als dritter Redner trat der derzeitige Museumsleiter Dr. Sebastian Müller ans Mikrofon. Er konzentrierte sich in seiner Rede auf die Konzeption der aktuellen Ausstellung. Nach den Vorgaben der Universität habe es eine Fülle von guten Ideen gegeben, die in den kommenden zwei Jahren auch noch schrittweise umgesetzt werden sollen. Das bedeutet, dass die Ausstellung nicht starr bleibt, sondern stetig durch neue Elemente erweitert und verändert werden kann.

Dr. Sebastian Müller bei seiner Eröffnungsrede

Museumsleiter Dr. Sebastian Müller bei seiner Eröffnungsrede am 8. September 2024, Foto: Udo Becker

Für die Umsetzung wurde sich, auch aus Nachhaltigkeitsgründen, der bestehenden Vitrinen des Landgrafenschlosses bedient. Dafür musste die langjährige Keramik-Ausstellung im Waldecker Saal weichen. Einige Anpassungen an den Vitrinen sowie der Eigenbau einiger Podeste, Tische und anderer Präsentationsflächen waren jedoch notwendig, um einen sinnvollen Rundgang zu ermöglichen und den Besuchern eine logische Abfolge der Exponate zu bieten.

Der Waldecker Saal muss gefüllt und das Ausstellungskonzept umgesetzt werden

Das Ausstellungskonzept muss umgesetzt werden, Foto: Udo Becker

Nach seinen einleitenden Worten und dem Dank an alle, die zur Vorbereitung der Ausstellung beigetragen hatten, lud Dr. Müller die Gäste ein, sich im Vorraum des Fürstensaals am von Dr. Udo Becker organisierten Catering zu stärken. Danach konnten die Anwesenden die Ausstellung besichtigen. Dank der Unterstützung engagierter Helfer aus dem Freundeskreis verlief dieser Übergang reibungslos, sodass die Besucher sich nach und nach eine Etage tiefer im Waldecker Saal einfanden, wo Dr. Müller direkt vor Ort einige zusätzliche Erläuterungen gab.

Beim Betreten des Saals führt ein Rundgang im Uhrzeigersinn an den Vitrinen entlang. Zunächst wird die grundlegende Frage thematisiert, was Minerale sind und was nicht. Dazu wurde ein Fluoritoktaeder als zentrales Element inszeniert, welches symbolisch die „Rahmenhandlung“ der Ausstellung bildet und zugleich als Motiv für die Werbekarten dient.

Fluoritoktaeder - gekonnt in Szene gesetzt, Foto: Volker Duda

Fluoritoktaeder – gekonnt in Szene gesetzt, Foto: Volker Duda

Im Anschluss folgen Stationen zu Kristallformen sowie eine UV-Box, in welcher auf einem Drehteller Minerale im üblichen sowie abwechselnd auch noch im UV-Licht zu sehen sind.

Ob Minerale auf der Erde einzigartig sind, wird in der „Meteoritenvitrine“ beantwortet. Besonderes Augenmerk liegt hier auf einem der bekanntesten Stücke des Marburger Mineralogischen Museums: der originale Meteorit von Treysa ist in einer eigenen Tischvitrine hervorgehoben. In der Meteoritenvitrine finden sich zusätzliche, mit dem Treysa-Meteoriten zusammenhängende Stücke: eine Scheibe des Baumes, in den der Eisenmeteorit 1916 gefallen sein soll sowie ein Gipsabdruck des gesamten Stückes.

Widmannstättenschen Figuren auf der Oberfläche des Treysa-Meteoriten, Foto: Volker Duda

Widmannstättenschen Figuren auf der Oberfläche des Treysa-Meteoriten, Foto: Volker Duda

Meteoritenvitrine, Foto: Volker Duda

Meteoritenvitrine, Foto: Volker Duda

Gegenüber der Meteoriten-Ecke findet sich eine Vitrine, in der sich die einzelnen Mineralgruppen mit entsprechenden Beispielen aus der Sammlung in 10 Schubladen einsortiert finden.

Systematik-Vitrine

Die Systematik Vitrine: Elemente, Sulfide, Halogenide, Oxide, Carbonate, Borate, Sulfate, Phosphate, Silikate und organische Verbindungen finden hier ihre systematische Zuordnung nach Strunz (9. Auflage, 2009), Foto Volker Duda

Als letztes Grundlagen-Thema findet sich neben der Systematik die Physik: in einer eigenen Vitrine werden Härte, Glanz, Spaltbarkeit, Magnetismus, Doppelbrechung und Dichte von Mineralen mit anschaulichen Beispielen präsentiert. Selber aktiv kann man am selbstgebauten Härte-Ritztest-Tisch werden: befestigt sind drei verschiedene Minerale: Apatit, Calcit und Quarz. Welches der Minerale welches ist, kann selbständig über das Ritzen der Glasplatte herausgefunden werden.

Nach den Grundlagen-Vitrinen widmet sich die Ausstellung thematisch der Vielfalt und Ästhetik von regionalen und internationalen Mineralstufen. In drei Vitrinen werden Stücke der Ingrid-und-Reinhard-Balzer-Stiftung in tollsten Stufen ausgestellt.

Calcit in einer Amethystgrotte, Foto: Volker Duda

Calcit in einer Amethystgrotte, Foto: Volker Duda

Prof. Dr. Peter Masberg, Christopher Thomas und Reinhard Balzer (v.l.n.r.) nehmen die Vitrinen in Augenschein, Foto: Udo Becker

Prof. Dr. Peter Masberg, Christopher Thomas und Reinhard Balzer (v.l.n.r.) nehmen die Vitrinen in Augenschein, Foto: Udo Becker

Eine weitere Mitmach-Station lässt sich in der Kategorie „wertvoll“ finden: in einer studentischen Projektarbeit wurde eine Waage entwickelt, durch welche das eigene Gewicht auf aktuelle Mineral-Preise umgerechnet wird und sich herausfinden lässt, was die Besuchenden, u.a. als Gold, Silber oder Quarzsand wert wären.

Dass Minerale in winzig, groß und riesig vorkommen wird ebenfalls demonstriert und auch hier können Besuchende selber aktiv werden: an einem kleinen Tisch können sie mit einem Mikroskop kleine Gips-Kristalle entdecken und mit einem großen Gips in der danebenstehenden Tischvitrine vergleichen.

Große Gipskristalle, Foto: Volker Duda

Große Gipskristalle, Foto: Volker Duda

Auch die Verwendung von Mineralen in der Hightech-Industrie wird beleuchtet. Eine studentische Abschlussarbeit über die Verwendung von Seltenen Erden zeigt u.a., welche Minerale in einem Mobiltelefon verarbeitet sind. Auch deren Abbau und ihre sonstige Verwendung werden hier thematisiert.

In einem Mobiltelefon verarbeitete Minerale, Foto: Volker Duda

In einem Mobiltelefon verarbeitete Minerale, Foto: Volker Duda

Als Gastbeitrag lieferte das Leibniz-Institut für Kristallzüchtung in Berlin (IKZ) einen Einblick in die synthetische Herstellung und Verwendung von kristallinen Materialien.

Vitrine des IKZ, Thema: Kristallzüchtung, Foto: Volker Duda

Vitrine des IKZ, Thema: Kristallzüchtung, Foto: Volker Duda

Den Abschluss des Rundganges bildet eine Vitrine zur Historie der Marburger Mineralogischen Sammlung, angefangen von Nathanel Gottfried Leske, seinem „Museum Leskeanum“, und Johann Gottlieb Waldin bis hin zu Stufen aus der Marburger Mineraliensammlung, die Reinhard Brauns für sein Buch „Das Mineralreich“ nutzte. Auch regionale Fundstücke des Marburger Raumes sind hier ausgestellt.

Vitrine zur Historie von Sammlung, Museum und der Umgebung Marburgs, Foto: Volker Duda

Vitrine zur Historie von Sammlung, Museum und der Umgebung Marburgs, Foto: Volker Duda

Der Gesteinskreislauf, Foto: Maja Koch

Der Gesteinskreislauf, Foto: Maja Koch

Der Gesteinskreislauf, Foto: Maja Koch

Die AR-Sandbox zum Nachvollziehen von Topographien, Foto: Maja Koch

Ein Augenmerk auf das Vorkommen von Mineralen in Gesteinen kann in der Mitte des Saals auf den selbstgebauten Gesteinskreislauf gelegt werden: mit großen anschaulichen Stücken kann zyklisch „das Leben“ eines Gesteins verfolgt werden.

Ein weiteres Highlight für Jüngere ist die Computerspiel-Vitrine, in welcher anschaulich die Blöcke eines beliebten und bekannten Spiels mit ihren „realen“ Gegenstücken verglichen werden.

Last but not least soll nicht unerwähnt bleiben, dass in einer Nische des Ausstellungsaales, besonders ansprechend für die kleinen aber auch großen Interessierten, eine AR-Sandbox aufgebaut ist. Dabei können in einer mit Spezialsand gefüllten Box eigenhändig Berge und Täler aufgebaut und so über einen Projektor nachvollziehbar unterstützt Auffaltungs- und Erosionsprozesse nachempfunden werden.

 

Die Ausstellung im Waldecker Saal des Landgrafenschlosses kann bis Juli 2026 besucht werden.

Öffnungszeiten:

April bis Oktober, Dienstag-Sonntag 10-18 Uhr

November bis März, Dienstag-Sonntag 10-16 Uhr

 

Eintritt:

Regulär: 8 € (im Preis eingeschlossen ist die Ausstellung im Rest des Landgrafenschlosses)

Studierende der Universität Marburg sowie Personen unter 18 Jahren haben freien Eintritt.

 

Shop:

Der Museumsshop ist donnerstags, freitags sowie jeden 1. und 3. Sonntag des Monats ab 10 Uhr bis etwa eine Stunde vor Ende der Öffnungszeiten des Schlosses geöffnet. Er ist neben dem Eingang des Waldecker Saals auffindbar.

 

Herbst- und Kürbisfest im Neuen Botanischen Garten am 27.10.24

(Text und Bilder Udo Becker)

Der Freundeskreis des Botanischen Gartens Marburg veranstaltete am Sonntag dem 27.10.24 ein großes Kinderfest mit zahlreichen Mitmachaktionen, darunter Kürbisschnitzen und Halloween-Spektakel. Das Marburger Mineralogische Museum beteiligte sich mit einem kleinen Stand mit dem Thema „Gold und Silber“. Man konnte das Gewicht des größten jemals gefundenen Goldnuggets hochstemmen bzw. hochzustemmen versuchen und sein eigenes Körpergewicht entsprechend der Preise von Gold, Silber und anderer Stoffe in Geldwert umrechnen. Aus zusammengehörigen Hälften von Quarzgeoden konnte man ein Puzzle zusammensetzen.

Das alles in der wunderschönen Atmosphäre in den Gewächshäusern des Botanischen Gartens bei einer sensationellen Beteiligung der Öffentlichkeit.

Einladung: Minerale – Schätze der Erde zu Gast im Landgrafenschloss

 

Vortrag Planetenforschung – Kontext und Perspektive für die Erde

(Text: Volker Duda)

Am 20. März 2024 hielt Herr Prof. Dr. Harald Hiesinger im Großen Hörsaal der Geographie auf Einladung des Freundeskreises des Marburger Mineralogischen Museums einen Vortrag zum Stand der Planetenforschung in unserem Sonnensystem.

Der Referent hat in den 80er Jahren in München Geologie studiert und sich bereits anlässlich seiner Promotion 1999 in Berlin mit Methoden der Fernerkundung lunarer Basalte beschäftigt. 2006 erhielt er eine Professur für Geologische Planetologie an der Westfälischen Wilhelms Universität in Münster, wo er noch heute tätig ist. Durch seine Zusammenarbeit mit inter/nationalen Weltraumbehörden erhielt er neben anderen auch bereits Auszeichnungen durch die ESA und die NASA. Für die Verdienste um die Erforschung der Asteroiden Vesta und Ceres machte ihn zudem die Internationale Astronomische Union (IAU) 2014 offiziell zum Namenspatron des 26.811ten Asteroiden, der jetzt „26.811 Hiesinger“ heißt. Aktuell beschäftigen ihn insbesondere die Mitarbeit an Projekten zur Erkundung des Mars und des Merkur.

Prof. Hiesinger konzentrierte sich bei seinen Ausführungen auf die inneren Gesteinsplaneten Merkur, Venus, Erde und Mars sowie die Monde der letzten zwei genannten. Die aus der Erforschung der Planeten gewonnenen Erkenntnissen lassen Schlüsse zu auf die Vergangenheit und eine mögliche Zukunft der Erde. Da unser Heimatplanet sich geologisch in einem ständigen Wandel befindet, können vor Ort weiter zurück liegende Ereignisse nicht ausreichend genug belegt werden. Unsere Nachbarplaneten können aber zum Teil diese Wissenslücken füllen. Während der Mars seine Atmosphäre so gut wie verloren hat und erkaltet ist, zeigt die heiße Venus mit ihrer CO2 reichen Atmosphäre, was der Treibhauseffekt mit einem Planeten machen kann. Dies ist im Anbetracht des viel diskutierten Klimawandels ein beängstigendes Szenario.

Während der Mars lediglich zwei kleine Monde (Phobos und Deimos = Furcht und Schrecken) besitzt, ist der Erdmond dagegen relativ gesehen sehr groß. Er stabilisiert die Erdachse und ist auch verantwortlich für die Gezeiten Ebbe und Flut auf der Erde. Somit wird er mit verantwortlich gemacht für die Entstehung bzw. Entwicklung von Leben, wie wir es kennen. Das äußere Erscheinungsbild des Mondes mit seinen hellen und dunklen Partien ist geologisch geprägt durch Basalte (dunkel) und Anorthosite (hell). Daneben prägen multiple Impakt-Krater sein Aussehen. Durch die geologische Aktivität auf der Erde finden sich zum Beispiel in Deutschland mit dem Nördlinger Ries und dem Steinheimer Becken lediglich zwei Impakt-Krater, die aber z.B. für das Feldarbeits-Training von Astronauten genutzt werden.

Während vom Mars bislang nur oberflächliche Gesteinsproben untersucht werden konnten, kann der bereitstehende ExoMars Rover Rosalind Franklin bis in 3 m Tiefe bohren. Dieser Rover sollte bereits 2018 starten. Der Start wurde dann auf 2022 verschoben. Da allerdings 2022 die Zusammenarbeit der ESA mit Roskosmos aufgekündigt wurde, hofft man jetzt auf einen Start mit Unterstützung der NASA im Jahr 2028. Durch die Möglichkeit, tiefere Gesteinsschichten zu analysieren, verspricht man sich wesentliche Zusatzerkenntnisse über die Vergangenheit des Mars. Es bleiben ja unter anderem noch die Fragen zu beantworten, ob der Mars im Laufe seiner Existenz eine Atmosphäre, Ozeane und ggf. sogar Leben in welcher Form auch immer besessen hat.

Zwischen Venus und Sonne kreist der Merkur, der mit recht dünner Mantelschicht, aber außerordentlich dichtem Kern eine Besonderheit darstellt. Im Oktober 2018 startete das Raumschiff BepiColombo – benannt nach dem Wissenschaftler Guiseppe (Spitzname Bepi) Colombo – in Richtung Merkur. Mit an Bord war MERTIS (Mercury Radiometer and Thermal Infrared Spectrometer), bei dem die Arbeitsgruppe um Prof. Hiesinger zusammen mit Kollegen am DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) in Berlin für die wissenschaftliche Leitung dieses Instruments verantwortlich ist. Ziel der Mission, die von der ESA (European Space Agency) und der JAXA (Japan Aerospace Exploration Agency) durchgeführt wird, ist es, im Dezember 2025 eine Umlaufbahn um den Merkur zu erreichen. Dabei müssen einige Umwege in Kauf genommen werden, damit BepiColombo auch wirklich in den Orbit des Merkurs gelangen kann und nicht zum Beispiel der Anziehungskraft der Sonne anheimfällt.

Der mit etwa 100 Zuhörern fast voll besetzte Hörsaal lauschte gebannt den Ausführungen von Prof. Hiesinger und hatte auch danach in einer lebhaften Diskussion noch einige spannende Fragen z.B. nach dem Nachweis von Leben im All an den Experten.

Vortrag Planetenforschung

 

Prof. Hiesinger beim gut besuchten Vortrag am 20.März 2024 (Foto: Udo Becker)