Freundeskreis des Mineralogischen Museums Marburg e.V.

2015






Börsensplitter von den Mineralientagen München 2015

(Eindrücke und Fotos von Volker Duda)

Ende Oktober war es mal wieder so weit und mir und meinem Sohn Lutz war es vergönnt, unseren Museumsleiter als Vorstandsmitglieder des Freundeskreises zur Münchner Messe zu begleiten. In diesem Jahr waren wir bereits am Mittwoch vor Ort und erlebten hautnah den Aufbau von Europas größter Mineralien- und Fossilienbörse mit.

Während in der Halle A6 schon die ersten Kristalle im gleißenden Licht der Scheinwerfer funkelten, wurde eifrig weiter aufgebaut und ausgepackt. (Bild links)

Ähnlich turbulent war das Treiben an diesem Tag nebenan in A5. Bis in die Halle vordringende Kleinlaster brachten frische Fischlieferungen. Glücklicherweise roch es nur nach Plastik und Pappe, denn es handelte sich wie man zweifelsfrei erkennen konnte um dauerhaft konservierte fossile Fische. (Bild Mitte)

Die ersten Raubtiere hatten schon die Krallen ausgefahren – um vorab nach Schnäppchen zu jagen? (Bild rechts)

Mineral World am 28.10.2015

Mineral World am 28.10.2015

Fossil World am 28.10.2015

Fossil World am 28.10.2015

eiszeitliche Raubkatze

eiszeitliche Raubkatze

Während das Siegsdorfer Wollhaar-Mammut – einer der größten nahezu vollständig als Skelett gefundenen Vertreter seiner Art – sich bereits dem Publikum präsentierte, war hinter seinem Rücken noch nicht viel passiert.

Siegsdorfer Wollhaar-Mammut

Siegsdorfer Wollhaar-Mammut

hinter dem Mammut-Skelett

hinter dem Mammut-Skelett

Putzarbeiten am Mittwoch

Putzarbeiten am Mittwoch

Eiszeit allzeit putzbereit

Eiszeit allzeit putzbereit

Hinter den Kulissen waren die Angestellten und wie es schien auch die späteren Darsteller noch fleißig mit Putzarbeiten beschäftigt. Dass der Eiszeitmann seinen Putzfeudel auch noch am folgenden Tag in der Hand behalten hatte, war angesichts des nebenan vor sich hin tropfenden Eisblocks mit zentral eingebettetem Knochen allerdings nur zu verständlich…

Fossil on the Rocks

Fossil „on the Rocks“

Der Aufbau der Sonderschau „Edelsteine“ ließ am Mittwoch noch viele Fragen und kleine ausgesägte Einblicke offen. Im Verlauf der Börse konnten dort dann aber prachtvolle Stufen in unbehandelter und geschliffener Form bestaunt werden (Abbildungen nicht im gleichen Maßstab!).

Sonderschau: Edelsteine

Sonderschau „Edelsteine“

Peridote

Peridote

Morganite

Morganite

Topas

Topas

Saphire

Saphire

Rubine

Rubine

Smaragde

Smaragde

Rhodochrosit

Rhodochrosit

Rhodochrosit

Rhodochrosit

Wer dermaßen von Farben und Formen berauscht immer noch nicht genug gesehen hatte, konnte im „Mineral Pavilion“ noch weitere Topstufen zu ebensolchen Preisvorstellungen in Augenschein nehmen.

Rosige Zeiten für Goldgräber

(ein Exkursionsbericht vom 13. September 2015 über steinerne Rosen aus der Wetterau und grünes Gold aus dem Taunus von Volker Duda mit Bildern von Udo Becker, Volker Duda und Helga Upmeier)

Im September 2011 hatte unser Mitglied Christopher Thomas bereits eine Exkursion für den Freundeskreis von der Wetterau bis in den Taunus geführt. Da die Tour bei allen in guter Erinnerung geblieben war, keimte die Idee auf, eine zweite Reise in diese Gegend zu unternehmen. Christopher hat sich nicht lange bitten lassen, uns abermals zu begleiten. Allerdings sollten neue Ziele angesteuert werden.

2011 hatte uns die Fahrt unter anderem durch das malerische Steinfurth geführt, auch bekannt als das Rosendorf in der Wetterau. Dort hatte uns die Pracht der überall blühenden Rosen stark beeindruckt. Dass wir fast auf den Tag genau 4 Jahre später das Thema Rosen wieder aufgegriffen haben, hatte dabei einen ganz besonderen Reiz.

vor dem Werkstor

vor dem Werkstor (Foto: Volker Duda)

wie kam der Sand in die Wetterau?

wie kam der Sand in die Wetterau? (Foto: Udo Becker)

Jeder Besucher des Mineralogischen Museums der Philipps-Universität Marburg begegnet unweigerlich schon vor dem Betreten des Gebäudes einem Naturwunder aus der Wetterau: eine mit knapp zwei Metern Höhe und viereinhalb Tonnen Gewicht rekordverdächtig große Sandrose. Sie wurde von unserem Ehrenvorsitzenden Reinhard Balzer 1994 auf der 10. Oberhessenschau der Öffentlichkeit präsentiert und anschließend dem Museum gestiftet. Dem an sich witterungs-beständigen Stück waren seit der Aufstellung vor dem Museum immer wieder unliebsame Zeitgenossen zu Leibe gerückt und hatten sich ein „Andenken“ von der Oberfläche abgeschlagen. Um diesem Raubbau entgegenzuwirken, wurde sie 2001 zwangsweise hinter ein Schutzgitter verbannt.

Die Bildung von Baryt- bzw. Sandrosen in der Wetterau erklärt man sich vereinfacht dadurch, dass dort vor 30 bis 25 Millionen Jahren Bariumsulfat haltige Mineralwässer durch die tertiären Sande an die Oberfläche stiegen. Bei der Kristallisation des Baryts (früher Schwerspat genannt, BaSO4) umschließt dieser die Sandkörner, verkittet sie und führt so zu den charakteristischen, z.T. an Rosenblüten erinnernden Formen.

Da die bei vielen Sammlern bekannte Fundstelle Rockenberg seit geraumer Zeit nicht mehr zugänglich ist, waren wir sehr erfreut, dass Christopher Thomas in Absprache mit Herrn Lothar Keil, dem Leiter des Sandrosen-Museums in Büdingen, einen Besuch der Frechener Quarzwerke in Gambach arrangieren konnte. Das noch voll in Betrieb befindliche Quarzwerk baut den Sand dort unter anderem für die Gießereiindustrie ab und ist für Sammler normalerweise nicht zugänglich. Aufgrund strenger Vorgaben war die Teilnehmerzahl für die Exkursion begrenzt worden, was zu einigem Gerangel unter den Teilnahmewilligen im Vorfeld geführt hatte.

Am Morgen des 13. September 2015 war dann aber alles so weit geregelt, dass die Tour pünktlich um 8.30 Uhr per Bus vom Großsportfeld in Marburg aus starten konnte. Hatten wir zu Beginn noch Befürchtungen wegen des angekündigten schlechten Wetters, so klarten der Himmel und die Mienen der Teilnehmer im Laufe der Fahrt auf und an der Sandgrube angekommen, begrüßte uns nicht nur ein Mitarbeiter des Werkes, sondern auch die Sonne.

Nach einer entsprechenden Einführung in die Geologie der Wetterau durch Christopher Thomas und Peter Masberg übernahmen Lothar Keil und der Werksmitarbeiter zunächst die Sicherheitsbelehrung und dann die Führung durch die Sandgrube.

großer Brocken mit kleinen pockenartig aufsitzenden Konkretionen

großer Brocken, von kleinen pockenartig aufsitzenden Konkretionen übersät (Foto: Udo Becker)

kurz nach Ankunft bücken sich die ersten schon nach sammlungswürdigen Funden

kurz nach Ankunft bücken sich die ersten schon nach sammlungswürdigen Funden (Foto: Volker Duda)

beeindruckende Dünenlandschaften

beeindruckende Dünenlandschaften (Foto: Udo Becker)

bunte Schichten, wie damals in der Wüste vor 25 Millionen Jahren

bunte Schichten, wie damals in der Wüste vor 25 Millionen Jahren (Foto: Volker Duda)

Peter Gronski, Christopher Thomas und Peter Masberg bei der Umrundung der Sandgrube

Peter Gronski, Christopher Thomas und Peter Masberg bei der Umrundung der Sandgrube (Foto: Udo Becker)

wahrhaft vorzeigbare Funde!

wahrhaft vorzeigbare Funde! (Foto: Udo Becker)

freundlicherweise vorbereitete Halden, die fast nur aus Sandröschen zu bestehen schienen

freundlicherweise vorbereitete Halden, die fast nur aus Sandröschen zu bestehen schienen (Foto: Udo Becker)

Millionen Jahre alte Schriftzeichen?

Millionen Jahre alte Schriftzeichen? (Foto: Udo Becker)

Lothar Keil und Peter Masberg bewundern die Kunstwerke der Natur

Lothar Keil und Peter Masberg bewundern die Kunstwerke der Natur (Foto: Udo Becker)

die frisch gewaschene Ausbeute

die frisch gewaschene Ausbeute (Foto: Udo Becker)

eine klassische Rose von ca. 3,5 cm Durchmesser

eine klassische Rose von ca. 3,5 cm Durchmesser (Foto: Volker Duda)

Rosenblüte mit Blättern – 6,5 x 3 cm

Rosenblüte mit Blättern – 6,5 x 3 cm (Foto: Volker Duda)

eine Fliege für die Herren oder eine Brosche für die Damen… 5 x 2,5 cm

für alle, die sich an Rosen satt gesehen haben, hier mal eine Fliege für die Herren oder eine Brosche für die Damen… 5 x 2,5 cm (Foto: Volker Duda)

eine „gefüllte“ Rosenblüte 6 x 5 cm

eine „gefüllte“ Rosenblüte, was bei den Blumen der Mensch mühevoll züchtet, hat die Natur schon in Stein vorgemacht… 6 x 5 cm (Foto: Volker Duda)

vielleicht darf’s auch mal was an Walnüsse erinnernde in knollig sein; es war eben für jeden Geschmack was dabei... 5 x 4 cm

vielleicht darf’s auch mal was an Walnüsse erinnernde in knollig sein; es war eben für jeden Geschmack was dabei… 5 x 4 cm (Foto: Volker Duda)

Gegen Mittag hatten alle ihre Tüten und Taschen prall gefüllt und schleppten diese hoch zufrieden zurück zum Bus. In diesem chauffierte man uns dann nach Büdingen, wo wir im traditionsreichen Gasthaus Krone nach Lust und Laune Hunger und Durst stillen konnten.

Danach stand das von Lothar Keil in Eigenarbeit im Jerusalemer Stadttor von Büdingen eingerichtete Sandrosen-Museum auf dem Programm, was den nächsten Höhepunkt des Tages bildete. Schnell konnte man nachvollziehen, dass die dort liebevoll präsentierten Wunderwerke der Natur den Mann, den es vor Jahrzehnten nach Hessen verschlug, hier quasi gefesselt hatten.

Jerusalemer Stadttor von Büdingen

Jerusalemer Stadttor von Büdingen (Foto: Udo Becker)

Lothar Keil öffnet für uns die Pforten seines „Sandrosen-Museums“

Lothar Keil öffnet für uns die Pforten seines „Sandrosen-Museums“ (Foto: Volker Duda)

Mit einiger Zeitverzögerung verließen wir nachmittags Büdingen und der Bus brachte uns im Taunus in das wildromantische Weiltal. Hatte es in Büdingen noch leicht geregnet, so klarte es auch diesmal während der Fahrt wieder auf. Bei der Exkursion 2011 hatten wir nachmittags in Kransberg die Halden der Grube Jeanette auf der Suche nach Pyromorphiten (Grünbleierz) angesteuert. In diesem Jahr war unser Ziel das Haldengelände der Grube Emilie II, vormals Grube Wolfskaute. Der auch als Hexentisch bekannte Fundort bei Altweilnau war in den vergangenen Jahren immer wieder Anlaufpunkt für viele Sammler, da noch einiges an Haldenmaterial auf dem Pingenzug vorhanden ist. Hier sind in diesen alten Pingen ebenfalls immer noch Funde von Pyromorphiten, dem grünen Gold des Taunus, dieser beliebten tönnchenförmigen chlorhaltigen Bleiphosphate auf Quarzgrundgestein zu verzeichnen gewesen.

Sammelpunkt am Hexentisch

Sammelpunkt am Hexentisch (Foto: Udo Becker)

Der Name Hexentisch stammt laut einer Sage daher, dass auf dem ins Tal ragenden Quarzgang Hexen verbrannt wurden. Die ersten Erwähnungen bergbaulicher Tätigkeit in diesem Gebiet stammen aus dem September 1869. Im Jahre 1870 wird eine Gewerkschaft mit Namen „Concordia“ Eigentümer des Bergwerkes. Im Zeitraum von 1900 bis 1902 wechselte das Bergwerk mehrmals den Besitzer, wobei zwischenzeitlich auch ein ca. 10 Meter tiefer Schacht angelegt wurde. Allerdings wurde um 1902 der Betrieb wegen Zahlungsunfähigkeit eingestellt und die Grube 1914 dann endgültig geschlossen.

Pyromorphitkristalle bis maximal 2 mm

Stufe mit Pyromorphitkristallen (Foto: Volker Duda)

Die mit fortgeschrittener Tageszeit schlechter werdenden Lichtverhältnisse brachten es mit sich, dass die aufgesammelten Belegstücke zum Teil erst nach entsprechender Reinigung zu Hause ihre Geheimnisse offenbarten. Während die Sonne langsam hinter den Bergrücken des Taunus versank, genossen die Exkursionsteilnehmer noch einmal vom Bus aus die malerischen Einblicke ins Weiltal. Allen war klar, dass dieser gelungene Tag bleibende Eindrücke hinterlassen würde, was sich im Nachgang auch auf die eine oder andere Art und Weise bestätigen sollte.

Rosenkollage (Arrangement & Foto: Helga Upmeier)

Rosenkollage (Arrangement & Foto: Helga Upmeier)

Grillfest 2015

Passend zum Jubiläumsjahr des Marburger Mineralogischen Museums führte der Freundeskreis am 12. Juli 2015 sein traditionelles und ebenso jubiläumsträchtiges 25-jähriges Grillfest durch. Auf der Marbacher Grillhütte traf man sich wie früher am Sonntagmittag zum geselligen Beisammensein bei Steaks und Würstchen vom Grill, Kaffee und Kuchen, Kölsch vom Fass und anderen Getränken.

Diejenigen, die sich nicht bereits am 13. September zur Exkursion in den Taunus wiedersehen werden, verabredeten sich beim Abschied zur Eröffnung der Sonderausstellung „225 Jahre Hessisches Mineralienkabinett“ am Mittwoch, den 30. September 2015. Denn just zum 200. Jubiläum des Hessischen Mineralienkabinetts war ja 1990 auch unser Freundeskreis gegründet worden.

Grillfest 2015

Grillfest 2015 (Foto: Udo Becker)

Kunst im Mineralogischen Museum – (K)ein Widerspruch!?

(Gedanken von Volker Duda mit Bildern von Udo Becker)

Natur und Kunst, sie scheinen sich zu fliehen,
und haben sich, eh‘ man es denkt, gefunden.
(Johann Wolfgang Goethe, 1800)

Unter dem Begriff Kunst wurde früher im bergmännischen Sinn etwas verstanden, was zum Transport gebaut worden war. Die Fahrkunst beispielsweise zur Beförderung von Personen oder die Wasserkunst zur Trockenlegung der Gruben. Diese Begriffe sind heute nicht mehr gebräuchlich. Wer also gedacht hatte, dass bei der Nacht der Kunst am 19. Juni 2015 eine entsprechende bergbautechnische Ausstellung im Mineralogischen Museum zu sehen sei, hatte sich geirrt.

Ganz allgemein könnte man ohne größere philosophische Hintergedanken Kunst heute eher verstehen als Resultat eines schöpferischen Prozesses. Diese Resultate sprechen das ästhetische Empfinden des Betrachters an und erzeugen positive Eindrücke auf dem Gebiet der unterschiedlichsten Sinneswahrnehmungen – eben einen Kunstgenuss.

Kunst im engeren Sinn – und da wären wir schon wieder etwas auf der philosophischen Schiene – wird zwar oft als vom Menschen erschaffen und als Gegensatz zur Natur verstanden. Es fällt uns aber nun sicher nicht schwer, Mineralstufen als Kunstwerke der Natur zu bezeichnen, weil auch ihrer Entstehung ein schöpferischer Prozess zu Grunde liegt.

Nun wäre es aber viel zu wenig, wenn wir das, was sich in der Nacht der Kunst auch in diesem Jahr am und im Mineralogischen Museum abspielte, auf die Schaffenskraft der Natur beschränken würden.

Blick aus dem Museum

Blick aus dem Museum (Foto: Udo Becker)

Geodenknacker

Geodenknacker (Foto: Udo Becker)

Schon am Nachmittag konnten sich Jung und Alt in der Kunst des Goldwaschens üben. Und wenn bei rhythmisch kreisenden Bewegungen der Sand die Waschpfannen verließ und am Boden kleine Goldflitter auftauchten, war das schon eine Mischung von Anmut und Kunst-Handwerk. Gleich nebenan wurden Geoden mit allen zur Verfügung stehenden Sinnen abgeschätzt, ob sie ihr Geheimnis preisgeben sollten. Und wenn dann der Geodenknacker mit gekonnten Handgriffen zur Tat schritt und die geöffneten Kugeln der staunenden Menge präsentierte, hatte es durchaus etwas Magisches und die Umstehenden waren immer wieder begeistert von seiner Zauberkunst.

Im Verlaufe des Abends verlagerten sich die Aktivitäten zunehmend ins Innere des Museums. Neben den Kunstwerken der Natur gab es dort dann auch noch im ersten Saal einen Kunstgenuss für die Ohren.

Damit aber nicht genug, machte eine Information die Runde, dass im obersten dritten Saal des Museums noch eine ganz andere künstlerische Überraschung zu bewundern sei. Wer sich dermaßen neugierig geworden auf den Weg nach oben machte, konnte dort einen echten Beuys entdecken, der sich im Besitz des Mineralogischen Museums befindet. 1982 zur documenta 7 in Kassel hatte Joseph Beuys eine seiner bekanntesten Kunstaktionen damit gestartet, dass er 7000 Basaltsäulen mitten in Kassel am Friedricianum abladen ließ. Im Verlauf mehrerer Jahre wurde dann jede dieser Basaltsäulen neben einem gepflanzten Eichensetzling aufgestellt. Die vier verschiedenen in limitierter Auflage hergestellten und von Beuys handsignierten Kunstdrucke im Museum zeigen Basaltsäulen mit den von Beuys symbolträchtig benutzten Hasenfiguren.

So konnte sich jeder Besucher davon überzeugen, dass das Mineralogische Museum sehr wohl zu Recht mit dem Begriff Kunst in Verbindung gebracht werden kann. Allerdings braucht es dazu auch Menschen, die ihre unterschiedlichen schöpferischen bzw. künstlerischen Fähigkeiten zum Beispiel in unserem Freundeskreis ausleben.

Kunstgenuss für die Ohren

Kunstgenuss für die Ohren (Foto: Udo Becker)

echter Beuys

echter Beuys (Foto: Udo Becker)

Infostand des Freundeskreises

Infostand des Freundeskreises (Foto: Udo Becker)

Der Lockruf des Goldes

Am Morgen des 17. Mai 2015 folgte ein Trupp Wagemutiger dem Aufruf des Freundeskreises des Marburger Mineralogischen Museums in Richtung Eder. Dabei wollten sie nicht nur erleben, wie dort bereits vor etlichen Jahren nach Gold gesucht worden ist, sondern es trieb sie durchaus die Hoffnung, dies auch selbst erfolgreich betreiben zu können. So viel zur Theorie. Dass man dabei nicht über große Nuggets stolpern würde, war klar.

So wurde eine Experte zu Rat gezogen, der sich amüsiert über seine Namensvettern ausließ, die es auf dem TV-Sender DMAX zu einiger Bekanntheit als Goldsucher gebracht haben. Nach einigen Erläuterungen, wie das Gold in den Berg hinein gekommen und auch wieder herausgewaschen worden sei, wurde dann ein Glasröhrchen mit Edergold zur Ansicht herumgereicht.

Spätestens jetzt hatte alle der Ehrgeiz gepackt und so wurde in Ufernähe der Eder bei Edertal-Mehlen, wo sich der Theorie nach das aus den Bergen herausgewaschene Gold an den Stellen mit nicht so starker Strömung abgesetzt haben sollte, Geröll und Schlamm aus dem Flussbett herausgeschaufelt und durchgesiebt.

Bei dem anschließenden Umgang mit den Goldwaschpfannen kam es dann durchaus auf ein wenig Geschicklichkeit an. Bald jedoch wurden die ersten Flitter sichtbar und gebührend bestaunt. Die Zeit verging wie im Fluge und am Ende hatte jeder auch ohne Mikroskop mit bloßem Auge sichtbare Goldflitter in seinem Röhrchen.

das „Appetizer“ Röhrchen

das „Appetizer“ Röhrchen (Foto: Volker Duda)

keine Gesangsprobe sondern die „Einstimmung“ in die Thematik Goldsuchen

keine Gesangsprobe sondern die „Einstimmung“ in die Thematik Goldsuchen (Foto: Volker Duda)

Schaufeln, Sieben…

Schaufeln, Sieben… (Foto: Volker Duda)

der Schlamm muss raus, das Gold bleibt drin

der Schlamm muss raus, das Gold bleibt drin (Foto: Udo Becker)

wer hat mehr?

wer hat mehr? (Foto: Udo Becker)

am Klondike war mehr drin…

am Klondike war mehr drin… (Foto: Volker Duda)

eine Tagesausbeute

eine Tagesausbeute (Foto: Udo Becker)

Nach entsprechender Stärkung ging die Exkursion weiter nach Goldhausen in der Nähe von Korbach, um zu erleben, wie seinerzeit versucht worden ist, dem Ursprung des Goldes aus der Eder auf die Spur zu kommen. Nach entsprechender Einführung durch Mitglieder des Vereins „Historischer Goldbergbau e.V.“, der 2004 die Bergrechte erworben hatte, wurden alle Teilnehmer nicht nur mit Grubenhelmen inklusive Stirnlampen versorgt, sondern auch mit wasserdichten Jacken und Gummistiefeln. Denn nicht nur zu Zeiten des aktiven Bergbaus, auch jetzt ist unter Tage noch immer „Wasser eines der Probleme“.

Stollenmundloch des Unteren Tiefen Tal Stollens am Eisenberg

Stollenmundloch des Unteren Tiefen Tal Stollens am Eisenberg (Foto: Udo Becker)

ein Kienspan, seinerzeit übliches Geleucht unter Tage

ein Kienspan, seinerzeit übliches Geleucht unter Tage (Foto: Volker Duda)

die Stollenwände lassen die senkrecht stehenden Sedimentschichten erkennen

die Stollenwände lassen die senkrecht stehenden Sedimentschichten erkennen (Foto: Volker Duda)

durch Bergbau aufgeschlossene Schichten enthalten versteinerte Posidonien

durch den Bergbau aufgeschlossene Schichten enthalten versteinerte Posidonien (Foto: Volker Duda)

wie aus dem Dunkel vergangener Jahrhunderte, Gold im Berg!

wie aus dem Dunkel vergangener Jahrhunderte, Gold im Berg! (Foto: Udo Becker)

ob da wohl goldhaltiges Wasser von der Stollendecke tropft?

ob da wohl goldhaltiges Wasser von der Stollendecke tropft? (Foto: Volker Duda)

ach nein, wohl eher kalkhaltiges Wasser, was nette Sinterbildungen hinterläßt

ach nein, wohl eher kalkhaltiges Wasser, was nette Sinterbildungen hinterläßt (Foto: Volker Duda)

Glück auf!

Glück auf! (Foto: Volker Duda)

Informationen, Literatur etc.:

www.goldwelten.de

www.goldhausen.de

Historischer Goldbergbau e.V.

Kulick, Jens: Goldbergbau am Eisenberg bei Goldhausen. Führungsblatt zu einem Industriedenkmal des Mittelalters und der frühen Neuzeit bei Korbach-Goldhausen, Kreis Waldeck-Frankenberg (Archäologische Denkmäler in Hessen, Heft 143), Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Wiesbaden 1998, ISBN 3-89822-143-1